Yalova
Ausflug und Urlaub im Hotel in Yalova, Marmara, Türkei
Wer eine Auszeit vom Trubel der Megacity braucht, für den ist Yalova ein geeignetes Ausflugsziel.
Von Istanbul aus fahren Busse direkt ins Zentrum von Yalova; am bequemsten aber gelangt man über See in die 24 Seemeilen entfernte Hafenstadt: von Yenikapı (Autofähre), Eskihisar (Autofähre) und Kabataş auf der europäischen Seite, von Bostanci, Kartal und Pendik (Autofähre) auf der asiatischen Seite erreicht man den v.a. bei Türken und Arabern beliebten Urlaubsort.
Geschichte der Stadt Yalova
Yalovas Wurzeln reichen bis in prähistorische Zeit, erste Besiedlung wird bereits für das Neolithikum (8000-5500 v.Chr.) angenommen. Sichere Zeugnisse über die erste Gründung besitzen wir nicht, doch geht man davon aus, dass sie im 7.Jh. v.Chr. anzusetzen ist und auf die Bithynier zurückgeht, die in dieser Zeit von Thrakien nach Kleinasien wanderten und dort im Osten der Marmara-Region ein Königreich errichteten, dem der Ort dann auch zuzurechnen war.
333/328v.Chr. vertrieben die Bithynier den von Alexander dem Großen eingesetzten Statthalter der Provinz Kleinphrygien Kalas aus ihrem Gebiet und erhielten sich so ihre Unabhängigkeit. Während der Regierungszeit Prusias I. von 230 bis 182 v.Chr. wurde Yalova gemeinsam mit Kios (Gemlik) und Myrlia (Mudanya) diesem vom Makedonenkönig Philip V. zum Geschenk gemacht. Ebenfalls Prusias I. war es, der dem Karthager Hannibal auf der Flucht vor Rom Asyl gewährte, der dafür für Prusias gegen die Attaliden kämpfte; auf Prusias geht auch die Gründung Bursas als Prusa ad Olympum zurück. Der letzte König von Bithynien, Nikomedes IV., war zweimal von Mithridates VI. von Pontus vertrieben und von den Römern wieder eingesetzt worden; bei seinem Tod im Jahre 74 v.Chr. ging mit Bithynien auch Yalova per Testament an die Römer und gehörte nach der Reichsteilung 395 n.Chr. zum oströmischen Reich. Den Byzantinern folgten in der Herrschaft die Seldschuken und schließlich die Osmanen, deren Kommandant Gazi Abdurrahman die Stadt 1326 eroberte.
Der Name Yalova ist bereits im Seyahatnamesi des Evliya Çelebi als Kara Yalovaç, bei Katip Çelebi als Yalakabad oder Yalıova fassbar.
Die Stadt hat eine enge Verbindung zu Atatürk, der etwa von Yalova als „meiner Stadt“ sprach. Der „Vater der Türken“ war es auch, der das Termal Spa 1929 erneuern ließ und im 1938 neu eröffneten Termal Hotel als erster Gast weilte. Bei einem seiner häufigen Besuche, wurde ihm der Baltacı Hof zum Geschenk gemacht, später wurde die Villa im Millet Hof errichtet. Es wird berichtet, dass Atatürk, der sah, wie die Zweige eines zu nahe an das Gebäude herangewachsenen Baumes beschnitten werden sollten, den Bau zugunsten des Baumes etwas nach Osten versetzen ließ, woher das Gebäude seinen Namen Yürüyen (Laufender) Köşk erhalten hat. Das Bauwerk trägt die Merkmale der Architektur der frühen Republikjahre und bietet sich uns heute noch genauso dar, wie es im Jahre 1929 erbaut wurde. Der Park um die Villa war bekannt als Forum für Gespräche Atatürks mit türkischen Bürgern. Der Villenkomplex Atatürks in Yalova besteht aus dem Atatürk-Haus, der Adjutanten Villa, dem Sekretärsamt und der Küche. Die Adjutanten Villa befindet sich direkt neben dem Atatürk-Haus und war zurzeit Sultan Abdülhamid II. als Erholungsort gedacht und aus Holz erbaut worden. Das Sekretärsamt wurde in den ersten Jahren der Republik errichtet.
Nach den nötigen Instandsetzungen ist der Villenkomplex, der historisch und kulturell von großer Bedeutung ist, dem Publikum nun zur Besichtigung freigegeben.
Highlights in Yalova - Sehenswürdigkeiten
Rüstempasha Moschee – Yalova Zentrum: Moschee aus spätosmanischer Zeit, heute noch genutzt.
Hersekzade Ahmet Pasha Moschee und zugehörige Gebäude – Altınova: Moschee mit zwei Kuppeln aus dem 16. Jahrhundert, z.T. noch in Gebrauch. Es schließen sich an das Grab des Hersekzade Ahmet Pasha, ein Brunnen und die Überreste eines türkischen Bades.
Hacı Ali Pasha Moschee - Armutlu: Vermutlich aus der Zeit von Orhan Ghazi, wird die Moschee im Stadtzentrum heute noch genutzt. Besonderheiten sind die Holzarbeiten.
Kurşunlu (Verbleite) Bäder: Erbaut von Kaiser Justinian, wurde die von der Zeit, Naturkatastrophen und Kriegen schwer zerstörte Anlage 1900 von Sultan Abdulhamid renoviert. Der Name stammt von den verbleiten Dächern der Bäder. An der Außenfassade findet sich ein osmanisches Epitaph auf Marmor.
Valide (Sultana) Bäder: Unter Konstantin erbaut, fehlen heute 3 der 6 Kuppeln der Anlage. Sultan Mecid renovierte das Bad in osmanischer Zeit, seine Mutter, die dort behandelt wurde, wurde zur Namensgeberin. Im Dampfraum findet sich ein osmanisches Epitaph auf Marmor.
Kara (Schwarze) Kirche: ursprünglich römisches Gebäude, das in byzantinischer Zeit in eine Kirche umgewandelt wurde.
Yalova Kağıthane-i Yalakabad : Die Papiermühle wurde 1745 von Ibrahim Müteferrika im Dorf Elmalik errichtet und stammt somit noch aus einer Zeit, in der Papier handgemacht wurde. Sie war die wichtigste Papiermühle osmanischer Zeit und ist aufgrund ihres Alters und ihrer Bedeutung das vorzüglichste Beispiel dieser Art in der Türkei.
Karaca Arboretum: Botanischer Garten, 1980 von Hayrettin Karaca, dem Gründer des TEMA Fund, gegründet. Er befindet sich ca. 5 km vom Zentrum entfernt im Dorf Samanlı und erstreckt sich entlang der Hauptstrecke zu den Thermalbädern. Auf 135.000 m² finden sich Steingärten, Pflanzengärten, Blumengärten, Miniaturpflanzen und andere Besonderheiten aus Asien, Europa, Amerika, Australien, Neuseeland und v.a. der Türkei. Das Arboretum ist für Publikumsverkehr Sonntags zwischen 13.00 und 18.00 geöffnet, Führungen werden angeboten.
Ringkampf Festival: Absolut nicht verpassen sollte man nach Möglichkeit einen Einblick in den traditionellen Ringkampf während der Wettkämpfe am 8. Juni jeden Jahres im Dorf Altinova Fevziye.
Yalova Zentrum
Yalova selbst bietet neben einem gemütlichen Stadtkern mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants.
Vor allem gibt es eine schöne Uferpromenade, ein Amphitheater und zahlreiche Teegärten sowie einen langen Strand. Am Sandstrand finden Sie ebenfalls Cafés sowie Umkleiden, Duschen und eine Liegestuhlvermietung.
Weltweit bekannt ist Yalova jedoch für seine Thermalbäder.
Thermalbäder in Yalova
Termal Spa und Armutlu Spa zählen zu den bekanntesten Spas der Türkei. Sie sind ganzjährig geöffnet und mit ihrer lange zurückreichenden Geschichte und der reizvollen Lage in Yalovas üppiger Natur beliebte Ziele des Gesundheitstourismus.
Nur 12 km vom Stadtzentrum entfernt, bezeugen die Termal Spas mit ihren historischen Bädern wie dem Sultana Bad, dem Kurşunlu (Verbleiten) Bad und dem Köylü (Dörfler) Bad, dass die heilende Wirkung ihrer Wasser seit Jahrtausenden geschätzt wird. V.a. Patienten mit Magenleiden, nervösen Störungen und Rheumatismus finden hier Linderung.
50 km von der Stadt entfernt stärken die Armultu Spas mit Bade- und Trinkkuren, Schlammbädern und Inhalationen das Herz, Leber und Nervensystem, unterstützen die Wundheilung und helfen bei der Entgiftung des Körpers, Entzündungen, Frauenleiden, urologischen Problemen sowie bei Magen- und Darmerkrankungen.
Die Heilquellen, deren Entstehung man um 1200 v.Chr. im Zuge eines Erdbebens vermutet, wurden wohl schon in hellenistischer Zeit genutzt und sind mit dem Namen Pythia Therma belegt. An den Außenwänden des Kurşunlu (Verbleiten) Bades sind noch antike Darstellungen des Herakles, Asklepios und der Nymphen zu sehen. Zu den prominenten Besuchern der Thermalbäder zählten in späterer Zeit etwa Konstantin der Große und Justin I. Die meisten heutigen Gebäude stammen aus osmanischer Zeit.
Naturerlebnis und Freizeitaktivitäten
Wer es lieber etwas aktiver mag, findet in der großartigen Natur rund um Yalova und in der gleichnamigen Provinz viele Ausflugsmöglichkeiten.
Die Strände von Çınarcık-Esenköy, insbesondere der Kumluk-Strand sind bekannter als der Strand von Yalova und beliebte Badeorte.
In der Nähe von Çınarcık lockt der Hasan Baba Wildpark mit seinem populären Picknickplatz in grandioser Landschaft.
Absolut sehenswert ist der Sudüşen Wasserfall in der Nähe des Dorfes Üvezpınar: überschattet vom umgebenden Wald, lebt der Ort nicht zuletzt von der Spannung zwischen der machtvollen Stille der Natur und dem bunten Treiben der vielen Familien, die sich dort zum Grillen und Baden einfinden.
Daneben bieten die Erikli und Delmece Plateaus westlich der Städte Kocadere und Teşvikiye mit ihren ausgedehnten Wäldern und dem „bodenlosen“ Kratersee des Delmece Plateaus den idealen Hintergrund für Camping und sportliche Aktivitäten wie Trekking, Hiking und Radfahren.
Auch für Jäger ein ideales Gebiet.
Gefischt wird v.a. rund um Çobankaya und Çalıdere, in Deveboynu, Çiftlikköy und die Gegend um die Alte Höhle; berühmt für seine Forellen sind neben dem Sudüşen Wasserfall auch Teşvikiye, Esenköy, Paşaköy, Elmalik und Kurtköy.
Harpunen-Tauchen und andere Wassersportarten werden rund um Bozburun, Ayıburnu, Esenköy, Armutlu, Çınarcık Deveboynu und Şenköy angeboten.
Hotels in Yalova
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