Türkischer Mokka

Wer auf der Suche nach einem besonderen Mitbringsel vom Bosporus ist, das die Urlaubskasse nicht belastet, für den gibt es einen Tipp - türkischer Mokka.
Dieser türkische Mocca ist in gleichem Maße günstig wie schön und auch unterhaltsam. Letzteres sogar gleich mehrfach.
Türkischer Mokka - Kaffee Zubereitung
Wie macht man türkischen Kaffee?

Türk Kahvesi, der berühmte Türkische Mokka, schmeckt nicht nur gut, sondern wird auch auf ganz eigene Art und Weise zubereitet.
Die Syrer brachten die Kaffeebohne im 16. Jh. an den Hof des Sultans, wo sich die schwarze Köstlichkeit sofort größter Beliebtheit erfreute. Insbesondere um die Zubereitung entbrannte rege Konkurrenz.

Und auch heute liegt das Geheimnis eines gelungenen Kaffees noch in der Zubereitung. Man braucht keine Mokka- oder Kaffeemaschine oder ähnliches, sondern nur ein sog. Cezve. Dabei handelt es sich um ein je nach Menge des zu bereitenden Kaffees winzigen oder etwas größeres Stieltöpfchen, das sich nach oben hin verjüngt. Darin werden feingemahlenes Kaffeepulver, Zucker und Wasser aufgekocht, bis sich ein fester Schaum auf der Oberfläche bildet.
Ursprünglich für die Zubereitung auf heißem Wüstensand gedacht, gelingt der Mokka im Cezve aber auch problemlos auf einem modernen Herd (am besten Gas) auf kleiner Flamme.
Wer die Gelegenheit hat, sollte auch mal den traditionell über glühender Holzkohle zubereiteten Kaffee probieren, etwa auf dem Ramazan Bazar in Sultan Ahmet, was dem ganzen nochmal eine ganz besondere Note verleiht.
Aber zurück zum Shopping Tipp.
Kurukahveci Mehmet Efendi

Den nach übereinstimmender Meinung aller Einheimischen und Touristen besten Kaffee gibt es hinter dem Ägyptischen Bazar in der traditionsreichen Kaffeerösterei Kurukahveci Mehmet Efendi.
Eben dieser Herr, Mehmet Efendi, läutete 1871 eine neue Ära in der türkischen Kaffeekultur ein. Wurden die Bohnen bis dahin zuhause geröstet und gemahlen, bot Mehmet Efendi als erster gerösteten und gemahlenen Kaffee – ready to use, sozusagen.
Auch heute noch weht einem der Duft des frisch gerösteten Kaffees entgegen, wenn man den Ägyptischen Bazar verlässt. Aus der kleinen Kafferösterei selbst ist mittlerweile ein internationales Unternehmen geworden.
Dabei ist die Verkaufsstelle in Tahtakale nach wie vor so beliebt, dass man regelmäßig Schlange stehen muss, um eines der duftenden warmen Päckchen in den Händen zu halten.
Dieser Kaffee ist für viele Türken wie auch Touristen eindeutig der beste türkische Kaffee. Auf jeden Fall ist er der beliebteste.
Sie können den türkischen Mokka-Kaffee Mehmet Efendi bei Amazon.de bestellen:
Kurukahveci Mehmet Efendi - Kaffee
...weitere Kaffeesorten aus dem Orient
Neben dem bekannten und beliebten Mehmet Efendi-Kaffee gibt es bei Amazon.de noch einige weitere bekannte Sorten aus Istanbul und der Türkei, beispielsweise::
Kervansaray Kahve - ebenfalls ein populärer türkischer Kaffee
Selamlique Istanbul - für viele der beste türkische Kaffee
El Nakhleh Kaffee - geröstet und gemahlen, teilweise mit Kardamom
Najjar Kaffee - Ägyptischer/arabischer Kaffee mit oder ohne Kardamom
Sebahat Kaffee - Türkischer Mokka-Kaffee
Avsarlar Kaffee - puderfein gemahlener Mokka nach türkischer Art aus Mersin
Pala Efendi - Orta Kavrulmus - türkischer Kaffee
Wo wird der türkische Kaffee angebaut?
Da in der Türkei ja kein Kaffee angebaut wird, kommen die Kaffeebohnen für den türkischen Mokka meistens aus Äthiopien oder aus dem Yemen/Jemen. Sie können also auch direkt diesen Kaffee online bei Amazon.de bestellen und daraus Ihren Türkischen Mokkakaffee zubereiten:
Der orientalische Tipp:
Auch ohne eine diese speziellen Kaffee- und Mokka-Sorten können Sie Ihrem Kaffee einen orientalischen Touch verschaffen und zwar mit Gewürzen. Alle Gewürze finden Sie über die Links bei Amazon.de:
An erster Stelle ist natürlich Kardamom zu nennen:
Wenn Sie Zimt kaufen möchten, achten Sie unbedingt auf echten Ceylon-Zimt; wenn nichts dabei steht, ist es fast immer der minderwertige Cassia-Zimt:
Piment (Nelkenpfeffer)
Ausstattung und Kaffeezeremonie

Wer bei Mehmet Efendi seinen Kaffee erstanden hat, sollte sich damit aber nicht zufrieden geben. In den umgebenden Geschäften gibt es alles, was die Kaffeezeremonie zu einem echten Erlebnis für die Zuhausegebliebenen macht.
Auf die traditionellen bunten Kaffeemühlen können Sie dank Mehmet Efendi verzichten, ein Muss ist aber das Cezve: in ihm gelingt der Kaffee einfach am besten, und es ist in seiner typischen Form auch besonders schön anzusehen. Man nennt Cezve auch Mokkakännchen, Mokkakanne, Kaffeekocher, Mokkakocher u.a.
Cezves gibt es aus verschiedenen Materialien, am weitesten verbreitet ist heute wohl Edelstahl, traditionell und optisch reizvoll sind die kleinen Töpfchen aus Kupfer, in das einfache geometrische Verzierungen eingearbeitet sind. Ein solches ist im Handel bereits für ca. 8-9 TL zu haben. Wer im Gassengewirr von Tahtakale gleich mehrere kauft oder das Geschenk durch einen Satz der typischen Mokkatassen komplettieren möchte, kann handeln.

Die winzigen, mit verschiedenen Motiven aufwendig dekorierten Tassen gehörten, ebenso wie das zugehörige Tablett, zur traditionellen Kaffeezeremonie und besaßen ursprünglich keinen Henkel, sondern separate Halter aus filigraner Drahtarbeit, die häufig mit Juwelen besetzt waren.
Bei Amazon.de finden Sie eine Auswahl türkischer Kaffeetassen.
Heute dominiert einfaches Steingut und Porzellan mit Henkel, wobei die Bandbreite an Qualität, Dekor – und Preis – unerschöpflich ist. Der durchschnittliche Kaffeeliebhaber wird rund um den ägyptischen Bazar fündig werden. Für jeden Geschmack und Geldbeutel ist das passende Mokka- und Kaffeezubehör dabei.
Es lohnt sich aber auch, beim Gang durch ganz normale Supermärkte die Augen aufzuhalten, ein 12-teiliges Set aus Tassen und Untertellern von solider Qualität auch bekannterer Hersteller gibt es hier immer mal wieder für 10 TL im Angebot.
Wer es exklusiver mag, sollte durch Fachgeschäfte bummeln oder sich bei den großen Marken wie Paşabahçe, Kütahya Porselen u.a. umsehen.
Wer seine Einkäufe lieber mit einem orientalischen Bazar-Erlebnis verbindet und auch das Kaffee-Set rund um den Ägyptischen Bazar ersteht, kann auf dem Weg nach draußen auch gleich noch eine der traditionellen Süßigkeiten einkaufen.
Da gibt es zum Beispiel Lokum oder türkischer Honig als kleine Würfel, weich und klebrig, auf Basis eines Sirups aus gelierter Stärke und Zucker. Variiert wird dieser durch Zugabe von allerlei Säften, Früchten und Nüssen.
In alten Zeiten ersetzte eine solche Leckerei vor oder nach dem Kaffee den Zucker im Heißgetränk. Auch Aromen wurden dem Kaffee zugesetzt, um das Geschmackserlebnis zu variieren.
Wer heute einen Türk Kahvesi bestellt, kann in der Regel zwischen drei Varianten wählen: sade – ohne Zucker, orta – mittelsüß, und şekerli – süß.
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Kaffeekochen als soziales Ereignis
Wie bereits erwähnt: der Einkauf von Kaffee, Cezve, Tassen und Süßem im und rund um den Bazar ist sicher ein Erlebnis für sich. Es ist aber nur der halbe Spaß. Das eigentliche Vergnügen beginnt bei der Zubereitung des Kaffees – und natürlich seinem Genuß. Ein Vergnügen, das man mit den Freunden zuhause teilen sollte: Ein türkisches Sprichwort verspricht, wer seinen Kaffee mit Freunden trinkt, kann sicher sein, dass die Verbindung 40 Jahre hält.

In der Tat ist die soziale Komponente des Kaffeetrinkens in der Türkei so alt wie die Geschichte des Getränks selbst. Schon kurz nach der Einführung des Kaffees im osmanischen Reich spätestens seit der Eroberung des Jemen 1536 entstanden die ersten Kaffeehäuser in Istanbul.
Bereits unter Murat III (1574-1595) gab es alleine in Istanbul über 600 Kaffeehäuser, für die sich sogar eine eigene architektonische Form herausbildete. In den Pavillons mit vorzugsweise beeindruckender Aussicht, Veranda und gelegentlichem Zierbecken in der Mitte fanden die Gäste Platz auf niedrigen Sitzbänken entlang der Innenwände, wo sie sich bei Kaffee und Wasserpfeife entspannten und von Musikanten, Sängern und Schattentheaterspielern unterhalten ließen.
Die sich in dieser Atmosphäre abspielenden Diskussionen unter Intellektuellen verliehen den Kaffeestuben den Spitznamen „Schulen der Erkenntnis“.
Ziemlich bald jedoch brachten Theologen Bedenken gegen das berauschende Getränk vor, das nicht mit den Vorschriften des Koran konform ginge, die berauschende Substanzen verbieten. Einem Rechtsgutachten, das den Kaffee demnach für haram (verboten) erklärte, folgte 1633 das weltliche Kaffeeverbot Sultan Murats IV. Er ließ die Kaffeehäuser abreißen und stellte das Trinken von Kaffee unter Todesstrafe.
Bereits sein Nachfolger Mehmet IV. nahm die Erlasse wieder zurück, und Anfang des 17. Jh. hatte sich die Gewohnheit des Kaffeetrinkens im ganzen Osmanischen Reich verbreitet. Allerdings hatte sich die Zeremonie schwerpunktmäßig in die Privathäuser verlagert, wo man den Kaffee zur Begrüßung von Gästen oder nach der Mahlzeit reichte.
Diese Gewohnheit hat sich ebenso bis in heutige Zeit erhalten, wie die Beliebtheit der Kaffeezeremonie unter Frauen, beim türkischen Äquivalent des deutschen „Kaffeeklatsch“.
Höhepunkt ist das Lesen aus dem Kaffeesatz:
Nach der ersten Tasse wird der Unterteller auf die Tasse gelegt und das ganze umgedreht, um den Kaffeesatz auf den Unterteller zu befördern. Dabei den Spruch „Nasilsa halim öyle ciksin falim!” (etwa: wie mein Zustand ist, so soll mein Schicksal sich zeigen) aufsagen.
Nach kurzem Warten wird die Tasse abgenommen und die Muster, die sich beim Auslaufen des Satzes in der Tasse gebildet haben, werden interpretiert. Mit ein bisschen Phantasie und Übung ist es tatsächlich nicht schwierig, Motive auszumachen, die vorzugsweise auf neue Begegnungen, Liebe und Reichtum hinweisen.
Zum Abschluss wird der Unterteller wieder über die Tasse gehalten – Gelegenheit, einen Wunsch zu fassen: läuft ein Tropfen zurück in die Tasse (ohne nachzuhelfen), darf man auf Erfüllung des Wunsches hoffen.
Wer sich so den Traumpartner herbeigewünscht hat, muss allerdings noch eine letzte „Kaffeeprobe“ bestehen: Beim Besuch der Familie des angehenden Bräutigams bei der Familie der Braut, um um deren Hand anzuhalten, serviert die so Umworbene den Kaffee. Ein gelungener Kaffee mit schönem Schaum gilt als Nachweis der hausfraulichen Qualitäten der künftigen Braut.
Vorsicht ist auf Seiten des Bräutigams geboten: findet der seinen Kaffee gesalzen statt gezuckert, ist Rückzug angesagt – die Dame hat kein Interesse.
Kaffee in der Türkei heute
Türkischer Kaffee hat sich seine Rolle in der Gesellschaft bis in heutige Zeit hinein bewahrt.
Vom osmanischen Reich aus fand er Verbreitung in der ganzen westlichen Welt, wo er im Laufe der Zeit zu den uns bekannten Sorten und Zubereitungsvarianten angewandelt wurde. Einige davon haben ihren Weg zurück in die Türkei gefunden.

Einen türkischen Kaffeekocher gibt es heutzutage sogar in elektrischer Form. Obwohl ein einfaches Mokkakännchen durchaus ausreicht. Man stellt ihn einfach auf eine Kochplatte bis an der oberfläche der typische Schaum entsteht.
Die in Europa mittlerweile weit verbreiteten Maschinen, die auf Pads und Co zurückgreifen, sind hierzulande noch nicht bekannt oder erfreuen sich keiner Beliebtheit.
Filterkaffee genießt einen gewissen Stellenwert als Besonderheit aus dem Ausland, erfreut sich aber keiner großen Verbreitung. Auch wenn Tchibo ein erfolgreicher Markteinstieg gelungen ist und zahlreiche ausländische Kaffeehausketten wie Starbucks und Gloria Jeans nahezu überall zu finden sind.
Dagegen gibt es mit Kahve Dünyasi nur eine einzige prominente türkische Kette gibt, in der der türkische Mokka einen besonderen Platz einnimmt.
Zum echten Konkurrenten des türkischen Mokka hingegen sind Instant Kaffees geworden, die sich mittlerweile in jeder Alters- und Gesellschaftsschicht großer Beliebtheit erfreuen: sie sind nicht nur praktisch, sondern haben auch eine Unzahl von Geschmacksrichtungen ausgebildet, die sich in Deutschland so nicht durchgesetzt haben. So gibt es etwa Kaffee mit Haselnussgeschmack. Italienische Varianten des Instant Pulvers wie Cappuccino sind ganz neu auf dem Markt und werden zur Zeit erstmals im Fernsehen beworben. Es bleibt abzuwarten, welche Aufnahme sie finden und ob schon bald Latte Macchiato und Café au Lait folgen.